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Pokerstrategie

Pokertipps und Taktiken

Es heißt, Poker sei leicht zu lernen, aber schwer zu meistern. Auf dieser Seite findest du einige Tipps, die dir dabei helfen, ein erfolgreicher Pokerspieler zu werden. Dazu gehören allgemeine Poker-Ratschläge und -Strategien für Spieler, die neu im Spiel sind, sowie einige fortgeschrittenere Konzepte, die du berücksichtigen solltest, sobald du die Grundlagen beherrschst.

Grundlegende Überlegungen zur Pokerstrategie

Tipp 1: Entscheidungen für neue Pokerspieler

Du kannst Poker entweder ernsthaft angehen und dir Wissen darüber aneignen oder es zum Spaß spielen (oder auch beides gleichzeitig). Wofür auch immer du dich entscheidest - um gut genug zu spielen, damit du auf lange Sicht konsistent Gewinne erzielst, musst du Zeit und Mühe investieren. Mit anderen Worten: Du musst dafür arbeiten. Es spricht nichts dagegen, Poker zum Spaß zu spielen, aber auch dabei solltest du nicht vorhaben, zu verlieren. Trotzdem solltest du dir vorab überlegen, welche Art von Pokerspieler du sein möchtest, denn das macht deine Entscheidungen und Sitzungen einfacher.

Tipp 2: Mach dich mit der Terminologie und dem Jargon vertraut

Es versteht sich von selbst, dass es eine Menge einzigartiger Ausdrücke im Pokerjargon gibt. Damit du an den Tischen nicht völlig auf dem Schlauch stehst, solltest du wissen, was die wichtigsten Begriffe und Phrasen bedeuten.

Wirf am besten zuerst einen Blick in unser Poker-Glossar, wo eine Vielzahl von Pokerbegriffen und -Definitionen erklärt werden. Natürlich gibt es eine Menge besondere Ausdrücke beim Pokerspiel, doch schon nach ein paar Spielen wirst du mit dem Jargon und Kontext, in dem sie verwendet werden, ein bisschen vertrauter sein.

Tipp 3: Triff gute Entscheidungen - die Ergebnisse werden folgen

Auch die besten Pokerspieler der Welt haben mal eine Pechsträhne. Mach nicht den Fehler und erwarte, dass du jedes Mal gewinnst, wenn du spielst. Dein Ziel sollte es sein, in jeder Sitzung das Beste aus dir rauszuholen. Wenn du das schaffst, werden sich die richtigen Karten und Gewinne von selbst einstellen, während du dich weiter verbesserst.

Viele Spieler machen den Fehler, ihr Pokerspiel anhand der Ergebnisse einzelner Sitzungen zu beurteilen. Versuche einfach, jedes Mal die bestmöglichen Spielzüge zu machen. Je mehr du dich dem annäherst, desto besser werden deine Ergebnisse.

Tipp 4: Die Mathematik des Pokerns

Poker ist ein mathematisches Spiel, und es ist ein Spiel mit unvollständigen Informationen. Das klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht. Auf einer sehr grundlegenden Ebene beginnt das Gewinnen beim Poker schon mit der Auswahl der Startblätter, die du spielst. Wenn du öfter als deine Gegner mit dem besten Blatt in den Pot einsteigst, wirst du voraussichtlich öfter gewinnen als deine Gegner.

Tipp 5: Jenseits der Startblätter

Die Auswahl der Startblätter ist von grundlegender Bedeutung, aber sie ist nur ein Teil des Puzzles der Pokerstrategie. Sobald du solide Richtlinien für die Startblätter gemeistert hast und verstehst, wie sie sich durch deine Position am Tisch verändern, solltest du als Nächstes an deinem Spiel beim Rest der Hand arbeiten. Der Unterschied zwischen professionellen Spielern und Amateuren besteht darin, dass professionelle Spieler im weiteren Verlauf der Hand - also nachdem die Entscheidungen für das Startblatt getroffen wurden - tendenziell viel besser spielen als ihre Gegner.

Dies gilt insbesondere für die Entscheidungen, die ganz am Ende einer jeden Hand getroffen werden. Zu diesen Fähigkeiten gehören die Berechnung von Pot Odds, das Erkennen von Setzmustern, Bluffen und die Ausnutzung der Position. Die jahrelange Übung, die notwendig ist, um das Spiel in der Mitte und am Ende einer Hand zu meistern, ist die Mühe wert, denn selbst kleine Verbesserungen der Fähigkeiten eines Spielers können einen enormen Effekt auf seine lebenslangen Gewinne haben.

Tipp 6: Vermeide Tilt

Eine weitere wichtige Fähigkeit, die Teil der Pokerstrategie eines erfolgreichen Spielers sein sollte, ist die Tilt zu vermeiden. Deine Gegner nutzen deine Gefühle gern gegen dich aus, aber nur wenn du es zulässt. Emotionales Spiel führt zu schlechten Entscheidungen und zu Geldverlusten. Tilting, also wenn du am Pokertisch nicht mehr vernünftig entscheidest, kann jedem passieren. Manchmal ist das einzige Heilmittel eine Pause vom Spiel. Das ist okay - das Spiel ist auch in zehn Minuten noch da. Selbst morgen ...

Weitere fortgeschrittene Überlegungen zur Poker-Strategie

Tipp 1: Lern die unterschiedlichen Spielstile

Eines der Dinge, die Poker zu einem so faszinierenden Spiel machen, ist die schiere Vielfalt an unterschiedlichen Ansätzen, Stilen und Spielweisen. Die meisten Stile lassen sich in eine Kombination der folgenden Elemente unterteilen:

  • "Tight": eine Herangehensweise, bei der man Vorsicht walten lässt, relativ wenige Hände spielt und nicht zu viele Risiken eingeht.
  • "Loose": das Gegenteil von "tight", d.h. viele Hände spielen und eine größere Bereitschaft zum Risiko.
  • "Aggressiv": eine Herangehensweise, bei der viel gesetzt wird, Pots eröffnet und große Einsätze gemacht werden, um andere unter Druck zu setzen.
  • "Passiv": das Gegenteil von "aggressiv", öfter mitgehen als setzen, dem Gegner die Entscheidung überlassen, wie es weitergeht.

Denk über deine eigene Vorgehensweise beim Pokern nach: Trifft einer der oben genannten Begriffe auf dich zu?

Wenn deine Antwort "alle und keine" lautet, hast du etwas erreicht. Die Fähigkeit, einen anderen Gang einzulegen und deinen Stil am Pokertisch anzupassen, ist äußerst nützlich, denn ein zu strikter Spielstil macht dich berechenbar. Wenn du gerade erst mit dem Spielen loslegst, würden wir dir aber raten, dich auf eine " tight-aggressive" Kombination zu konzentrieren.

Wenn du dir diesen Stil zu eigen machst, wirst du dich mit aggressiven Einsätzen wohlfühlen, was für den langfristigen Erfolg unerlässlich ist. Wenn du versuchst, vor dem Flop hauptsächlich gute Blätter zu spielen, kannst du Disziplin lernen und vermeidest, dass du mit schwächeren Blättern in zu viele schwierige Situationen gerätst. Wenn du mehr Erfahrung sammelst und dein Spiel verbesserst, kannst du deinen Stil auflockern und variieren, aber du solltest immer versuchen, aggressiv zu bleiben.

Tipp 2: Mach dich mit der Bedeutung der Position vertraut

Der Spieler auf dem "Button", auch Dealer genannt, ist in der Regel der letzte Spieler, der in einer Setzrunde agiert. Als Letzter zu agieren ist ein taktischer Vorteil, da du bereits weißt, was deine Gegner gemacht haben. Die Position des Dealers ändert sich nach jeder Hand. So profitiert jeder Spieler am Tisch mal von diesem Vorteil und das Spiel bleibt fair.

Um diesen taktischen Vorteil zu deinen Gunsten zu nutzen, ist es im Allgemeinen ratsam, mehr Blätter in einer "späteren" Position zu spielen (d.h. nachdem die meisten Spieler bereits gehandelt haben) als in einer "früheren" Position. Gute Spieler lockern oft ihre Anforderungen an die Starblätter in der späten Position, da der zusätzliche Vorteil der Position ihnen eine größere Flexibilität und mehr Optionen bietet, während die Hand sich entwickelt.

Wenn du gegen Gegner spielst, die vor dir dran sind, sagt man, dass du "in Position" bist, während deine Gegner "außer Position" sind. Dieser Vorteil kann erheblich sein.

Tipp 3: Achte drauf, dass deine Bluffs Sinn ergeben

Eine gute Blattauswahl ist immer wichtig - genau wie die Erkenntnis, dass die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer von ihnen ein starkes Blatt hat, umso größer ist, je mehr Spieler noch dabei sind. Es gibt aber auch Situationen, in denen du mit einem gut getimeten Bluff einen Pot gewinnen kannst, den du sonst verlieren würdest.

Was will ein Pokerspieler mit einem Bluff erreichen? Er versucht, seinen Gegner dazu zu bringen, das beste Blatt niederzulegen. So einfach ist das. In den meisten Pokerspielen ist der Großteil deiner Blätter Schrott, sodass du vor dem Flop aussteigen solltest, oder nur mäßig stark, sodass du nicht zu viele Chips einsetzen solltest. Ist das der Fall, gewinnt das Bluffen an Bedeutung, denn es gibt dir eine zweite Chance zu gewinnen.

Ein erfolgreicher Bluff überzeugt deinen Gegner davon, dass du Karten hast, mit denen du ihn schlagen könntest. Daher ist es wichtig, dass du dir überlegst, wie dein Spiel für ihn aussieht. Hättest du die Hand so gespielt, wie du sie gespielt hast, wenn du wirklich die Karten hättest, die du mit dem Bluff vorgibst zu haben? Ist die "Geschichte", die du mit deinem Handeln am Tisch erzählst, stimmig und logisch?

Wenn du bluffst, achte drauf, dass du die ganze Hand durchdenkst, um zu sehen, ob die Geschichte, die du erzählst, Sinn ergibt. Wenn du einfach einen Einsatz als letzte Hoffnung auf den Pot machst, sind die Chancen hoch, dass ein kluger Gegner dich durchschaut.

Tipp 4: Kenne deine Odds und Outs

Der Begriff Odds (oder "Chance") beschreibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintrifft. Beim Werfen einer Münze besteht beispielsweise die gleiche Wahrscheinlichkeit, dass die Münze auf Kopf oder auf Zahl landet. Wir könnten diese Wahrscheinlichkeit als eins zu eins (1 zu 1, oder "even") ausdrücken, denn für jedes eine Mal, in dem die Münze auf "Kopf" landet, landet sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch einmal auf "Zahl". Überleg dir jetzt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit einem sechsseitigen Würfel eine Sechs zu würfeln: Für jedes eine Mal, bei dem du eine Sechs würfelst, ist es wahrscheinlich, dass fünf Mal eine andere Zahl erscheint. Wir können die Wahrscheinlichkeit, eine Sechs zu würfeln, also auch als "5 zu 1" ausdrücken.

Betrachten wir nun eine häufige Situation in einem Pokerspiel: Du hast vier Kreuz-Karten und hoffst, dass auf dem River das letzte Kreuz erscheint, das deinen Flush vervollständigt und dir den Pot sichert. Ein Kartenspiel mit 52 Karten enthält 13 Kreuzkarten, von denen du zwei auf der Hand hast und zwei weitere auf dem Tisch (dem Board) liegen. Abgesehen von den zwei Karten auf deiner Hand und den vier Karten auf dem Board gibt es 46 Karten, die auf dem River kommen könnten. Davon könntest du mit neun Karten den Pot gewinnen - diese neun Karten werden als deine "Outs" bezeichnet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Flush erhältst, beträgt also 37 zu 9 (37 der 46 Karten ergeben keinen Flush, während neun Karten einen Flush ergeben). Dieses Verhältnis von 37 zu 9 bedeutet, dass die Chance, deinen Flush zu erzielen, bei etwa 4 zu 1 liegt.

Tipp 5: Berechne deine Pot Odds

Anhand des obigen Beispiels wollen wir uns das Konzept der "Pot Odds" anschauen - das Verhältnis zwischen den Chips, die du gewinnen kannst, und den Chips, die du in den Pot einzahlen musst.

Nehmen wir an, du bist mit einem Gegner im Heads-up und hoffst darauf, deine letzte Kreuz-Karte auf dem River zu erwischen. Es sind bereits 10 im Pot, und dein Gegner setzt seine letzten 10. Du kannst callen und hoffen, dass du das Kreuz bekommst, oder folden. Was ist die richtige Vorgehensweise? Die Mathematik dahinter ist einfacher, als du vielleicht denkst.

In dieser Situation müsstest du 10 bezahlen, um vielleicht 20 zu gewinnen - deine Pot Odds betragen also genau 2 zu 1. Aber wie wir wissen, stehen die Chancen, dass du deinen Flush erzielst, eher bei 4 zu 1. Ein Risiko von 4 zu 1 für eine Auszahlung von 2 zu 1 einzugehen ist ein schlechter Zug: Du solltest deinen Flush Draw also folden.

Was aber, wenn sich bereits 90 im Pot befinden, wenn dein Gegner seine letzten 10 setzt? In diesem Fall müsstest du 10 zahlen, um vielleicht 100 zu gewinnen - das macht Pot Odds von genau 10 zu 1. Wenn dir eine Auszahlung von 10 zu 1 geboten wird, während du ein Risiko von 4 zu 1 eingehst, ist das ein guter Spielzug - in diesem Fall solltest du also callen.

Weitere Informationen

Pokerstrategie ist ein wesentlicher Bestandteil des Spiels eines guten Pokerspielers. Auf lange Sicht kann die richtige Pokerstrategie zum Erfolg und zu konsistenteren Gewinnen führen. Deshalb ist es wichtig, eine möglichst optimale Pokerstrategie zu entwickeln und die verschiedenen Elemente des Spiels zu erlernen, um gutes Poker zu spielen.

Jeder Pokerspieler ist anders, deshalb gibt es keine universelle Antwort auf die Frage, was die effektivste Pokerstrategie ist. Eine gute Pokerstrategie beinhaltet sowohl Erwägungen über die Positionen am Tisch, über die richtigen Zeitpunkte zum Setzen sowie die Höhe der Einsätze und die Absicht dahinter als auch ein gutes Verständnis von den Spielweisen der Gegner.

Die Antwort auf diese Frage ist für jeden unterschiedlich. Einige Spieler bevorzugen es, während des Spielens an den Tischen zu lernen. Je mehr sie spielen, desto mehr Situationen erleben sie und desto besser wird ihre Pokerstrategie. Wenn du dich daran wiedererkennst, dann teste und verbessere dein Können doch an unseren Spielgeldtischen.

Andere Spieler pauken lieber abseits der Tische die Theorie. Es gibt ein riesiges Angebot an Büchern, Artikeln und Kursen, die dir dabei helfen, dir eine wissensbasierte Strategie anzueignen. Und dann gibt es natürlich noch die Poker-Community: Es kann eine Menge bringen, dich mit gleichgesinnten Pokerspielern auszutauschen und Forumsdiskussionen und Live-Streams zu verfolgen.

Poker ist ein mathematisches Spiel, denn es basiert auf Wahrscheinlichkeiten. Es gibt eine bestimmte Anzahl Karten im Deck und somit eine bestimmte Anzahl möglicher Ergebnisse. Manche Spieler nutzen ihren Instinkt, andere nutzen die Mathematik und wieder andere kombinieren beides in ihrer Pokerstrategie.

Mathematisch orientierte Spieler berücksichtigen die Pot Odds und die Equity, um zu berechnen, ob sie eine Hand weiterspielen sollten. Sie kalkulieren, ob ihre Range (ihre Bandbreite an Blättern) eine bessere oder schlechtere Gewinnwahrscheinlichkeit als die ihres Gegners hat.